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Abgewatscht

08.03.2012

Nicht nur das Leben, das bekanntlich die Zuspätkommer bestraft, sondern auch die Politik ist ein langer, ruhiger Fluss, der irgendwie immer gleich bleibt und kaum je etwas Neues bringt. Das weiß die PDS - unverdrossen auf dem Stand ihres Gründungsjahres 1946 - naturgemäß am besten, und so hat sie im Jahr 2012 das wichtigste Ereignis des Jahres 1968 aus der Mottenkiste hervorgekramt. Nein, nicht der brüderliche Überfall auf die Tschechoslowakei, auch nicht der alljährliche, planmäßige Endsieg des Sozialismus in der Ernteschlacht, sondern ein westdeutsches Anekdötchen: Damals gab es einen Bundeskanzler namens Kurt Georg Kiesinger, den heute niemand mehr kennen würde, hätte ihn nicht eine Frau namens Beate Klarsfeld, die sich anscheinend in einer dauerpupertären Vaterhass-Phase befand, geohrfeigt, weil er bis 1945 NSDAP-Mitglied gewesen war. Frau Klarsfeld wiederum würde heute niemand mehr kennen, hätte sie nicht Herrn Kiesinger geohrfeigt - ein schlagender Beweis für die symbiotische Abhängigkeit zwischen Linken und Rechten.

So schließt sich nun der Kreislauf: Wieder ist Beate Klarsfeld vorneweg, wenn sie und ihresgleichen dem Nachfolger eines Zurückgetretenen seine Vergangenheit übel nehmen. Doch diesmal ist es kein Interimskanzler, der 23 Jahre zuvor auf der gänzlich falschen Seite stand und den fast niemand wollte, sondern der künftige Bundespräsident, der vor 23 Jahren auf der einzig richtigen Seite stand und den fast alle wollen. Und wieder gibt es eine schallende Ohrfeige - aber diesmal für die PDS.

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