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13.11.2016

Das Wandern ist der Völker Lust

Holleri dudödel di, Hillary dudödel du! Endlich hat Frauke Petry nach mehreren Anläufen das Jodeldiplom geschafft und kann nun voller Inbrunst die Parteihymne der AfD (Armleuchter für Donald) schmettern. Doch schon steht ihr neues Ungemach ins Haus: Die nächste Flüchtlingswelle rollt heran! Invasion von 20 Mio. Afrikanern, wie die AfD-Postille „Compact“ unlängst dräuend verkündete? Wenn es nur das wäre. Nein, 60 Mio. Amerikaner (darunter 13 Mio. mit afrikanischem Migrationshintergrund), allesamt Clinton-Wähler, in panischer Angst vor dem Horror-Clown, sind auf dem Weg, sich nach Europa zu flüchten. Auf einmal ist der alte Kontinent wieder gut genug. Nun ist für die AfD-Mitglieder endgültig ihres Bleibens nicht mehr. Aber wohin? In allen Taschenspielertricks bewandert, zieht die AfD den Donald-Trumpf aus dem Ärmel: In Don's own Country erhalten die AfD-Mitglieder Asyl und machen amerikanische Bilderbuchkarrieren. Frauke Petry nennt sich fortan Daisy und wird Vorsitzende der National Rifle Association und Sonderbeauftragte für die Errichtung eines antimigratorischen Schutzwalls an der Grenze zu Mexiko. Alexander Gauland zieht in eine Seniorenresidenz mit garantiert reinrassiger Nachbarschaft und wird Alterspräsident des Ku-Klux-Klan.

Die Abwanderung der AfD hat weitreichende Folgen: Ihrer lästigsten Konkurrenz entledigt, erringt die CDSU bei der Bundestagswahl im Herbst 2017 die absolute Mehrheit, wodurch die rot-blutrot-grünen Koalitionsfantastereien der PDS endgültig zerstieben. Was nun? Die PDSler erwägen, ebenfalls Republikflucht zu begehen und in den Westen rüberzumachen, wofür Sahra Wagenknecht ihre Kontakte zu Frauke Petry nutzen will: Die beiden kennen sich von einem gemeinsamen Zeitungs-Interview, in dem sie nicht als ideologische Erzfeindinnen einander die Augen auskratzten, sondern „wie ein altes Ehepaar“ wirkten (süddeutsche.de). Sahra möchte Frauke eine national-sozialistische Kooperation schmackhaft machen, indem sie das weltweit einzigartige Renommee der multipel umbenannten SED in Sachen Mauerbau herausstellt. Doch Petry schießt quer und lässt Wagenknecht nach Guantánamo verbringen - Cuba sí! Die PDS grollt und sinnt auf Rache an der AfD. Da kommt ihr die Offerte eines gemeinsamen Freundes wie gerufen: Zarin Katharina der Großen vor 250 Jahren nacheifernd, wirbt ihr Nachfolger Wladimir der Größte um Deutsche, welche die unendlichen Weiten des russischen Hinterlandes besiedeln wollen, das seit der Rückwanderung der Russen mit deutschem Migrationshintergrund dringend neu bevölkert werden muss. Die PDS-Mitglieder packen die Gelegenheit beim Schopfe und ihre Siebensachen und kehren der undankbaren Heimat den Rücken, um an der Wolga eine deutsche demokratische Republik Russlands zu gründen.

Na gut, man wird ja mal träumen dürfen. Sollte allerdings im Herbst 2017 tatsächlich die AfD in den Bundestag gelangen und eine SPD-PDS-Grünen-Koalition entstehen, werde zumindest ich mich von Deutschland abwenden und auswandern - in die innere Emigration.

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(29.11.2016)

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